Grosse Halle

2018
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Archiv
So. 22. Apr. 2018

Stellungnahme zur Besetzung

Die Grosse Halle ist im Moment in einer Umstrukturierungs- und Neuorientierungphase mit einem neuen Betriebsleiterteam, welches seine Arbeit Mitte Februar aufgenommen hat. Dies braucht seine Zeit. Die Grosse Halle hat in der Vergangenheit ein spannendes und abwechslungsreiches Programm aus unterschiedlichsten Sparten und für unterschiedlichste Publika geboten. Wir verstehen aber gewisse Kritikpunkte betreffend der Programmgestaltung und Auslastung der Grossen Halle und sind bereit darüber zu diskutieren und Lösungen zu finden, beziehungsweise sind bereits viele Änderungen geplant. Wie bis anhin soll die Grosse Halle auch weiterhin Freiräume bieten, Neues zulassen und Kultur in verschiedenster Weise ermöglichen. Sie soll ein Kulturhaus sein mit sozialem Anspruch und einem kritischen Umgang mit Gesellschaft, Kultur und Kulturkonsum. Sie soll als gedeckte Allmend möglichst leer und so für die unterschiedlichsten Anliegen offen bleiben: Eine Gruppe möchte eine leere Halle bespielen, eine andere will das Publikum auf einer Tribüne, Künstler*innen stellen ihre Bilder in der ganzen Halle aus und der Flohmarkt braucht den ganzen Platz für die Stände. Wir teilen die Einschätzung nicht, dass eine Kommerzialisierung der Anlässe, wie sie von den Besetzer*innen kritisiert wird, stattgefunden hat und eine solche ist auch in Zukunft nicht geplant. Es hat in Vergangenheit 2-3 grössere Anlässe gegeben, wie zum Beispiel das We love Techno Festival, welches immer wieder in Kritik steht. In der Vergangenheit wurden diese Anlässe als eine der Varianten im breiten Angebotsspektrum für alle gesehen. Solche Anlässe sind zudem eine Möglichkeit, kleinere Anlässe, utopische Veranstaltungen und experimentelle Kunstprojekte durch Querfinanzierung zu ermöglichen. Wie solche Anlässe in Zukunft stattfinden sollen, ist im Moment noch offen und steht zur Diskussion. Die Meinung des Besetzer*innenkollektives, dass Kultur gratis sein soll, teilen wir nicht. Ebenso wie Getränke oder Kleidungsstücke haben auch kulturelle Veranstaltungen einen Wert, die eine Wertschätzung verdienen, welche in Form eines Eintrittspreises verwirklicht werden kann. Wie bisher finden wir es sinnvoll, sowohl Veranstaltungen mit als auch solche ohne Eintrittspreis durchzuführen. Auch glauben wir nicht, dass der Unterschied eines kommerziellen und eines unkommerziellen Anlasses alleine im Eintrittspreis liegt. Wichtig bleibt allerdings, dass auch Menschen mit wenig oder keinem Geld Veranstaltungen in der Grossen Halle besuchen können. Wir sind bestrebt, Kultur für alle zu ermöglichen. Und dies nicht nur auf Seiten des Konsumenten und der Konsumentinnen, sondern auch auf Seite der Produzentinnen und Produzenten. So bietet die Grosse Halle auch kleinen Gruppen, unbekannten Künstler*innen und Kollektiven, wie dem der Wohlstandsverwahrlosten, einen Platz in ihrem Programm und möchte ihnen bei der Verwirklichung ihrer Träume helfen. Allerdings ist dies in der Form einer Besetzung, wie sie jetzt stattgefunden hat, nicht möglich. Wir glauben aber, dass die Kultur und die Lebensart, wie sie das Besetzer*innen kollektiv vorschlägt eine Variation ist, welche andere Ansätze und Veranstaltungen ergänzen und bereichern kann.